
Bericht vom 37. Weltjugendtag in Lissabon
Glücklich, tief erfüllt und voller Freude im Herzen schaue ich auf den Weltjugendtag 2023 in Lissabon zurück. Ich erlebte mit weiteren sechs Jugendlichen aus der Pfarrei Maria Himmelfahrt Hachenburg zwei herzbewegende Wochen.
Der Weltjugendtag stand unter dem Motto „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg.“ (Lk 1,39). So wie sich die hochschwangere Maria zu Elisabeth begab, machten sich 8.000 Jugendliche, darunter 131 junge Erwachsene aus dem Bistum Limburg, wovon sieben Jugendliche aus der Pfarrei Maria Himmelfahrt Hachenburg stammen, auf den Weg nach Portugal.
Vom 26. Juli bis 30. Juli verbrachten wir die Tage der Begegnung in der Pfarrei Amares (Erzdiözese Braga) im Norden Portugals. Dort wurden wir mit großer Freude empfangen. Circa 20 Jugendliche bereiteten sich mit ihrem Jugendpfarrer Antonio seit einem Jahr auf unseren Besuch intensiv vor. Jeden Morgen stellte eine andere Gemeinde ein Frühstück für uns bereit. Essen wurde in Hülle und Fülle und mit viel Liebe angerichtet. Tagsüber entführten uns die jungen Portugiesen zu heiligen Messen, zum Rosenkranz-Gebet, zu kulturellen Orten, auf ein Weingut und zum Baden an einen See. Am Abschlussabend wurde extra für unsere Limburger Gruppe ein Fest organisiert, bei dem mehrere kulturelle Tanz- und Musikgruppen aus Amares auftraten. Dort wuchsen wir enger zusammen und lernten die Jugendlichen und die Gemeindemitglieder, aber auch unsere Limburger Gruppe näher kennen.
Die Herzlichkeit, Gastfreundschaft und Offenheit, die uns die Portugiesen während dieser Tage entgegenbrachten, werde ich in meinem Leben nie vergessen. Die Tage haben mir gezeigt, dass es funktionieren kann, eine Gemeinschaft junger Leute aufzubauen, die aus dem Glauben zu Jesus Christus leben, daraus Kraft ziehen und großes bewirken (besonderer Lob gilt hier dem portugiesischen Jugendpfarrer Antonio).
Solch ein Glaubenszeugnis und Engagement vermisse ich in der katholischen Kirche in Deutschland.
Nach unserer Abschlussmesse in Braga, bei der 8.000 Jugendliche teilnahmen, machten wir uns vom 31. Juli bis 07. August weiter auf den Weg nach Lissabon.
Tief beeindruckt sahen und erlebten wir dort, was Weltkirche überhaupt bedeutet. Neben zahlreichen Angeboten, bestehend aus Konzerten, Gebeten, Ausstellungen und Gesprächen haben mich besonders die morgendliche Katechese mit Bischof Stefan Oster (Bistum Passau) und unsere eigene kleine Katechese vom Bistum Limburg tief berührt. Wir alle durften in unserer Beziehung zum Herrn wachsen und lernen, ihn tiefer zu verstehen.
Am 03. August traf Papst Franziskus in Lissabon ein. Schon vor Beginn der offiziellen Begrüßung im Parque Eduardo VII. fuhr er in seinem Papamobil durch die Menge, schüttelte Hände, segnete kleine Kinder und winkte der jubelnden Menge zu, die im Chor immer wieder „Esta es la juventud del Papa“ („Das ist die Jugend des Papstes”) rief. In seiner Ansprache führte er aus, dass der Herr uns alle seit Anbeginn der Tage beim Namen gerufen hat (Jes 43,1). Er gab uns mit auf den Weg: „Habt keine Angst, habt Mut, geht vorwärts in dem Wissen, dass wir durch die Liebe Gottes getragen werden.“
Freitags fand der Kreuzweg mit Papst Franziskus statt.
Samstags erlebten wir die Vigil auf dem Feld im Tejo-Park. Leider war das Feld so voll, dass manche unserer Limburger-Gruppe die Vigil und den Abschlussgottesdienst von außen verfolgen mussten. Der Papst sprach über die „Wurzel der Freude“. Er sagte uns: „Geht! Wenn ihr fallt, steht wieder auf. Im Leben ist nichts umsonst, alles muss bezahlt werden. Nur eines ist umsonst: die Liebe von Jesus!“
Nach der Nacht unter freiem Himmel, die geprägt war von vielen Begegnungen mit Jugendlichen aus aller Welt, fand am Sonntag die große Abschlussmesse am Fest „Verklärung des Herrn“ auf dem circa neunzig Hektar großen Feld mit rund 1,5 Millionen Jugendlichen aus etwa 200 Nationen statt, der Papst Franziskus vorstand. Der Papst gab uns mit auf den Weg: „Wir leuchten, wenn wir Jesus annehmen und lernen, so zu lieben wie er“.
Am Ende der Liturgiefeier verkündete der Papst, dass der nächste internationale Weltjugendtag im Jahr 2027 in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul stattfinden solle.
Positive Gefühle und ein Lächeln im Gesicht werden uns noch lange begleiten, wenn wir uns an den Weltjugendtag in Lissabon zurückerinnern. Ich persönlich bin dankbar für die Nähe Gottes, die ich in diesen Tagen besonders gespürt habe. Für die vielen Begegnungen und Gespräche mit all den Menschen aus den unterschiedlichsten Länder. Für die neuen Freundschaften, die entstanden sind. Für die Liebe und Gastfreundschaft, die uns die Pfarrei Amares entgegenbrachte.
Für die wohltuenden Worte des Papstes. Für all das Lächeln in den Gesichtern und für alle Organisatoren und Helfer sei es in Deutschland oder in Portugal.
Obrigado!!!
Stellv.
Jona Marie Schwan
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