Pilgerbericht von Bruno M. Struif
Pilgerwanderung/Pilgerreise nach Jerusalem und das Jerusalem-Pilgerkreuz
Der Vorsitzende der GeschichtsWerkstatt Hachenburg, Bruno M. Struif, hat an der 10-tägigen Israel-Reise der Pfarrei Maria Himmelfahrt unter Leitung von Pfarrer Winfried Roth und der Gemeindereferentin Dorothea Nolden vom 2. bis 11. November 2022 teilgenommen. Für ihn war es der Abschluß seiner Jerusalem-Pilgerwanderung, die ihn bisher von Rom über Benevento, Bari und Brindisi bis nach Santa Maria di Leuca an der Südspitze von Italien in 40 Tagesetappen über rund 670 km führte. Den Weg von Canterbury nach Rom hatte er auf der Via Francigena schon früher zurückgelegt, der von England aus dann von Norden nach Süden durch Frankreich und weiter durch die Schweiz, über den St. Bernhard-Pass und durch das Aostatal, Poebene und weiter durch die Toskana bis in die „ewige Stadt“ geht. Auch den kompletten Jakobsweg von Hachenburg aus über Straßburg, Le Puy zu den Pyrenäen und von dort auf dem Camino Frances über Burgos und Leon nach Santiago de Compostela hat er schon als Pilger mit Rucksack zurückgelegt. Damit hat er die drei bedeutendsten mittelalterlichen Pilgerziele Rom, Santiago de Compostela und Jerusalem erreicht.
Im Heiligen Land begab sich die Reisegruppe auf Spuren Jesu
Zunächst wurde Nazareth, die Heimatstadt Jesu, besucht. Dort gibt es die Verkündigungsbasilika, die über jener Höhle steht, in der der römisch-katholischen Überlieferung zufolge der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria erschienen sein soll. Eine weitere Etappe war der See Genezareth mit dem Berg der Seligpreisungen und dann Tabgha, jenem Ort, wo die wunderbare Vermehrung von Brot und Fischen nach Berichten im Neuen Testament stattfand. Auch die Jordanquelle und jene Stelle am Jordan in der Nähe von Jericho, wo Johannes der Täufer getauft haben soll, standen auf dem Reiseprogramm. In Bethlehem wurde die berühmte Geburtskirche mit der Geburtsstelle von Jesu besucht. Die Geburtskirche gehört zu den wenigen vollkommen erhaltenen frühchristlichen Kirchenbauten. Abschließende Etappe war Jerusalem. Dort führt in der von hohen Mauern umgebenen Jerusalemer Altstadt die Via Dolorosa zur Grabes- und Auferstehungskirche, dem zentralen Pilgerziel der christlichen Welt. Die Kirche steht an der überlieferten Stelle der Kreuzigung und des Grabes Jesu. Natürlich stand auch ein Besuch der Klagemauer und des Platzes mit der Al Aqsa-Moschee als wichtige Orte der Juden und Palästinenser auf dem Programm.
Bruno M. Struif hatte sich Pilgerstempel in seinen Pilgerpass eintragen lassen und suchte die „Custodia Terrae Sanctae“, die „Kustodie des Heiligen Landes“ auf. Seit über 800 Jahren betreuen Franziskaner-Patres die christlichen Stätten in diesem Bereich. Dort erhielt er für seine Jerusalem-Pilgerwanderung von Rom nach Santa Maria di Leuca und den Besuch der christlichen Erinnerungsstätten im Heiligen Land das „Jerusalem-Pilgerkreuz“ in Gold mit einer großformatigen Urkunde, die vom Custos, dem Leiter des dortigen Franziskanerordens, und dem hochrangigen Sekretär unterschrieben und mit Stempel versehen wurde. Das Jerusalem-Pilgerkreuz ist ein päpstliches Ehrenzeichen, das 1901 von Papst Leo XIII. zur Förderung der Jerusalem-Pilgerschaft und insbesondere zur Würdigung von Pilgerwanderungen gestiftet wurde und durch Autorisierung des Papstes von der Kustodie des Heiligen Landes vergeben werden darf.
Bruno m. Struif